Was den Sommer erst zum Sommer macht…

Manchmal kommt es mir so vor, dass der Wunsch der Abwesenheit des Sommers den Sommer ausmacht. Wenn man den Gesprächen auf der Straße zuhört, sobald es etwas wärmer wird, könnte man dies jedenfalls denken. Vielleicht mögen es die Leute aber auch nicht, dass sie der Sommer dazu zwingt aktiver als sonst zu sein. Von den ganz großen Hitzewellen abgesehen, macht – für mich – nämlich genau dies den Sommer aus. Klar kann man sich Markisen günstig besorgen und sich darunter verstecken, aber wer will das? Vermutlich eine Mehrheit.

Trotzdem... Sommer heißt leben. Jeder sieht und wird gesehen, wir folgen gegenseitig unseren Beispielen. Anders als im Winter, wird dem Körper seine Umgebung direkt ausgesetzt, ob wir wollen oder nicht. Entsprechend reagieren wir auch aufeinander. Wir sind viel weniger verschlossen und entschlossener die Zeit zu nutzen. Auch alltägliche Dinge werden zu etwas Besonderem. Essen ist so ein Fall. Dieses Grundbedürfnis wird plötzlich nicht mehr einfach nur abgedeckt, sondern im Freien zelebriert. Gegrillt wird mit Freunden, allein und mit Kollegen.

Meine Bemerkung, dass so Viele Menschen den Sommer nicht willkommen heißen, muss ich im Übrigen noch mal relativieren. Ausgerechnet die Gruppe Menschen, welche – aus gesundheitlichen Gründen – am meisten Anlass zu beschweren hätte, die Rentner nämlich, hört man am wenigsten stöhnen. Ihr Kreislauf ist nicht mehr jung genug, um nicht immer Markisen online kaufen und dabei günstig und schnell ergattern zu können. Sie wissen eben am besten, wie man einen Sommer genießt. Angefangen beim Akzeptieren, dass die „Nachteile“ des Sommers das sind, was ihn ausmacht.